Samstag, 14. Juni 2025

Schleiereulen Kinderstube

Hier ist sie, die Schleiereule mit ihrem schönen Gesichtsschleier und dem prächtigen Federkleid. 

Nein, wir müssen nicht in den Wald rauf laufen, wie die Kinder meinen, sondern beim Bauernhof im Taggenberg sind wir an unserm Ziel für die heutige Exkursion angekommen. Acht Kinder mit Eltern und dem Leiterteam steigen an diesem schönen Juniabend auf den Taggenberg, um beim Beringen der kleinen Schleiereulen dabei zu sein. 

Um 21 Uhr, noch bei Tageslicht erzählt Kathrin anhand eines schönen Bilderbuches einiges über die Schleiereule. Sie brütet gerne in Nistkästen in Scheunen und geht in der Dunkelheit auf den nahen Wiesen auf Mäusejagd. Dafür ist sie besonders gut ausgestattet: Mit ihren grossen Pupillen kann sie in der Dunkelheit gut sehen, die Federn des Geschichtsschleiers leiten den Schall an die Ohren weiter, damit sie die kleinsten Geräusche wahrnehmen kann. Die Flügel sind mit besonderen Federchen ausgestattet, damit die Eule ganz lautlos fliegen kann und die Mäuse erwischt. Von denen braucht sie nämlich viel um ihre Jungen gross zu ziehen. Das Weibchen legt bis zu acht Eier ins Nest und beginnt gleich mit brüten. Die geschlüpften Jungen sind sehr hungrig. Etwa vier Mäuse kann ein Junges pro Nacht verschlingen - hoppla, das macht ja bis gegen 20 Mäuse, die der Vater pro Nacht heimschleppen muss, während die Mutter die Jungen noch wärmt. 

Die Kinder haben trotz der späten Stunde noch sehr gut zugehört und es entstehen schöne Bilder der Schleiereulen mit ihrem schönen Gesicht und den langen Flügeln. 

Um 21.30 Uhr erfahren wir von Stefan Walthert noch viel über die Eulen und das Beringen. Da die Schleiereulen noch immer gefährdet ist, ist es wichtig ihren Bestand zu überwachen und sie auch gezielt zu fördern (Eulenkästen, strukturierte Landschaften mit Hecken und Wiesen). Stefan hat eine Sack mit Gewöll dabei. Das sind die unverdaubaren Teile, die die Eule rauswürgt. Davon dürfen die Kinder mit nach Hause nehme zum Forschen, was die Eulen alles gefressen haben. 

Und endlich gegen 22 Uhr ist es genug dunkel, damit die Schleiereulen Eltern nicht mehr im Kasten sitzen und sie nicht erschreckt werden, wenn Stefan die vier Jungen aus dem Nest holt. Oh, nein, er hat nur drei geholt, weil das Vierte noch zu klein ist, um beringt zu werden. Allerdings protestiert es dann die ganze Zeit mit seinem krächzenden "miauen" vom hohen Kasten herunter. 

So weich und warm sind die Kleinen und man spürt sogar das Herz schlagen, meint ein Kind. Ganz sorgfältig und andächtig halten sowohl Kinder als auch Erwachsene die flauschigen Federbällchen in Händen. Ein ganz besonderes Erlebnis!

Nach dem jedes sein Ringchen bekommen hat geht es wieder in den Korb und zum Kasten - sicher haben sie jetzt Hunger und hat der Vater schon eine feine Maus erwischt!



























Samstag, 24. Mai 2025

Lebensraum Hausrotschwanz




Wenn ich ein Hausrotschwanz wäre, würde es mir im Biodiversitätsgarten in Winterthur Seen gefallen?
Das war die Frage, die wir uns, das sind 7 Eisvögel, drei Eltern und das Leiterteam, an diesem Maimorgen stellten. 
Dafür müssen wir zuerst wissen, wer dieser Vogel überhaupt ist und wie er lebt. Dafür schauten wir uns zuerst die Vogeluhr an. Der Hausrotschwanz ist der Erste am frühen Morgen, der singt. Er schmettert seinen krächzenden Gesang schon lange vor Sonnenaufgang von einem Dachfirst. Dazu macht er gerne wippende Bewegungen mit Beinen und Schwanz. 
Später stimmen Amsel, Rotkehlchen, Blau- und Kohlmeise, Buchfink und Hausspatz ins Vogelkonzert ein. 

Wer singt wann? Sieben Stimmen lernen mit der Vogeluhr.


Ob die Kinder und Erwachsenen wohl gut zugehört haben, beim Vorstellen der sieben Gartenvögel und ihren Stimmen? Später wird in einem Quiz ihr Wissen getestet! Oha, da kann noch etwas geübt werden!!

Der Hausrotschwanz singt heute Morgen aber fleissig im Garten und er sitzt auch gerne auf den Bohnenstangen im Gemüsebeet. Was macht er da wohl? Aha, er hält Ausschau nach Insekten, die er für sich und seine Jungen als Futter braucht. In diesem vielfältigen Garten entdecken wir einige Käfer und Spinnen, mit denen der Hausrotschwanz die Bäuche der Familie füllen kann. 


Natürlich braucht es auch eine Wasserstelle. Fleissig meisseln die Kinder an einem Sandsteinbrocken, damit daraus ein kleines Vogelbad wird. 

Da der Hausrotschwanz ursprünglich ein Felsenbrüter ist, sucht er sich gerne halb offenen gestützte Plätze wie zum Beispiel ein Balken unter dem Dach oder einen halb offenen Nistkasten an der Hauswand. 
Ein grosser Feind dieses Vogels ist die Katze, da er häufig in Bodennähe sein Futter sucht. Da sind geschützte erhöhte Warten besonders wichtig für den hübschen Vogel.

Den Hausrotschwänzen im Biodiverstiätsgarten geht es gut. Wir konnten diese Vögel gut beobachten und ihr knarrender Gesang hat uns den ganzen Morgen über begleitet. 

Auf Insektensuche

Eine Wasserstelle ist wichtig!
Hier wird ein Vogelbad gemeisselt.



Entdeckungen und Gelerntes festhalten:
Wo brütet der Hausrotschwanz gerne? 
Welches Futter braucht er für die Aufzucht seiner Jungen?





Samstag, 5. April 2025



Zu Besuch bei Fuchs und Dachs


An einem freundlichen, aber kühlen Morgen kommen acht Eisvögel und zwei Väter mit in den Eschenberg. Wir möchten den Teilnehmern die beiden Wildtiere näher bringen. Wir beginnen mit den "Nachbarn": Wer sind sie? Z.B.: Das Rotkehlchen, das grad in der Nähe auf einem Ast singt, oder die Singdrossel, die wir immer wieder hören. Auch noch einige andere Vögel und vielleicht auch die Krähe...

Wir erzählen eine kurze Fabel und lernen daraus: Der Fuchs ist schlau. Was gehört sonst noch zu ihm? Was ist bei Fuchs und Dachs ähnlich, was verschieden? 

Im Spiel ordnen die Kinder und Jugendlichen verschiedene Eigenschaften den beiden Tieren zu.

Sehr interessant ist es, verschiedene Felle anzufassen und herauszufinden, von wem sie sind.

Wir merken: Das Fell vom Reh ist verschieden in der Färbung im Winter und im Sommer. 

Der Fuchs hat ein sehr weiches Fell 

der Dachs ein schön schwarz-weiss gezeichnetes 
und das Wildschwein ein extrem dichtes, warmes.

Von wem sind wohl diese Schädelknochen?
Wir vermuten: von einem Rehbock, von einem Dachs und von einem Fuchs.


Nach einem "Schittliverbannis" und dem Znüni besuchen wir einen Dachsbau: 
Es ist eindrücklich wie viele Pfade wir entdecken und wie viele Eingänge! 

Die grösste Überraschung zeigt uns Raphael auf seinem Laptop: 
Auf den Fotos der Wildtierkamera sehen wir zwei bis drei verschiedene Dachse! 
So toll!
Ein sehr eindrücklicher Morgen auf den Spuren von einheimischen Wildtieren!



Samstag, 1. März 2025

Auf den Spuren der Wildsäuli


Am frühen Morgen beim Zmorgen fischen bei den Weihern im Eschenbergwald ist Fisherman dem kleinen Wildschwein begegnet. Er bringt es dann gleich mit, damit es uns seine Geschichte erzählen kann. 

Das Säuli sollte selber Fressen suchen lernen, aber es schaut lieber den Vögeln zu. Wer singt denn heute im Frühlingswald? Wir hören eine Drossel singen, eine Amsel tschiken und ein Buchfink sein Lied singen. Zwei Milane kreisen über unseren Köpfen. Sonst ist es recht ruhig an diesem frischen, bisigen Märzmorgen. 

In einer Weide finden wir Wühlspuren. Was fressen, denn die Wildschweine, das heisst was suchen sie da in der Erde? Die Wildschweinmutter zeigt den Kleinen wie sie Maisstängel knicken können, damit sie an die feinen Kolben gelangen. Das kleine Säuli mag aber nicht Essen und wird krank. 

Jetzt wächst ja auch kein Mais und so suchen wir in der Erde nach Essbaren für die Rotte. Wir finden einen Regenwurm, Keimlinge, feine Wurzeln, Myzel von Pilzen, ob das wohl genügt für den Säulimagen?



Beim Essensuchen hilft dem Wildschwein seine gute Nase. Dass seine Augen klein sind und es nicht gut damit sehen kann, erleben die Eisvögel bei einem Spiel, bei dem sie durch ein Klarsichtmäppchen nach Leckerbissen suchen müssen. Die glänzenden roten Schoggikugeln zu finden, erweist sich dann sehr schwierig, zum Glück können sie diese Brillen wieder ausziehen.


 Dann testet Kathrin die Nasen unsere Eisvögel. Aber auch durch die Säulinasen ist das Erkennen von verschiedenen Düften nicht einfach (Orange, Zimt, Hagebutten,…). Aber lustig sehen unsere fünf Eisvögel damit aus!




Über den Gotthard rennen zum Kastanien suchen für den kleinen inzwischen fest kranken Frischling, das machen wir dann nicht. 


Wir gehen weiter zu unseren Weihern und suchen dort nach Tierspuren. Wir finden einen spannenden Wildwechsel, dem wir nachkriechen. Fusstritte von Rehen können wir gut erkennen. 

Dass es keine Säuli waren, wissen die Eisvögel, da die zwei typischen Löcher hinten fehlen. Ein Eisvogel entdeckt Vogelfedern. Was ist wohl da geschehen? Es sind schwarze Federn mit weissen Punkten und etwas rot. Das muss ein Buntspecht gewesen sein. 






Die Säulisuhlen scheinen nicht gerade frisch benutzt worden zu sein. Die fünf Eisvögel möchten die Wildtierkamera aber trotzdem hier anbringen.

Wir sind gespannt, was wir das nächst Mal sehen. Ob sich wohl jemand erwischen lässt?

 

Und ja, das kleine Wildschwein wird auch wieder gesund von den Kastanien, die die Krähen aus Paris bringen! 

Fisherman fliegt wieder zu seinen Weihern und die kleinen und grossen Spurensucher machen sich zufrieden auf den Heimweg.