Sonntag, 3. Dezember 2017

Gute Stimmung in der Islerhütte

Ein Kranz zum Advent

An diesem frostigen Wintermorgen im leicht verschneiten Eschenbergwald treffen sich acht Eisvögel mit allen Leitern zum traditionellen Anlass zum Jahresschluss. Vor der Islerhütte liegen Tannenäste bereit sowie Efeuzweige, Strohringe und Rebscheren. Gabi zeigt uns, wie man kleine Zweiglein von den Ästen schneidet und diese büschelweise mit Blumendraht auf einen Strohring bindet. Mit etwas Geduld und Ausdauer entsteht so ein Adventskranz. Bald sind vor dem Haus und in der gemütlich warmen Hütte alle am Werkeln. Eine arbeitsame Ruhe breitet sich aus.
Die Kinder binden wunderschöne Kränze und verzieren sie  mit rotem Band und vergoldeten Föhrenzapfen.
Schnell vergeht die Zeit und Patrick deckt den Tisch mit Gritibänzen oder, wie er selber sagt: „Teig-Marsmännchen“.  Auch Mandarinen, Nüsschen und Schöggeli fehlen nicht! Das gibt ein feines Schmausen und den Durst löschen wir mit heissem Punsch.
Vor dem warmen Ofen in der gemütlichen Runde lauschen wir einer Chlausgeschichte. Besonders die Bilder von den vielerlei Waldtieren, die in diesem Buch vorkommen, sind eindrücklich gemalt.
Schliesslich gibt es an diesem Morgen auch einen Wermutstropfen: Beat, der langjährige Jugendgruppenleiter, ist heute offiziell das letzte Mal dabei, und wir müssen uns von ihm verabschieden. Lieber Beat, wir wünschen dir weiterhin viel Freude in deiner Familie, mit den Enkeln, auf deinen Wanderungen und in der Arbeit mit der Waldspielgruppe!
So sagen wir „Adieu“ bis zum nächsten Jahr!

          

  
  

Sonntag, 29. Oktober 2017

Herbstarbeit im Sädelrain




Die Jugendgruppe Eisvogel hilft beim Artenschutz

Wow, im Schuss geht es mit voll bepackten Blachen den steilen Hang hinunter und immer gibt es eine Mitfahrgelegenheit für die kleinsten fleissigen Helfer. Jedes Jahr macht diese Arbeit den Mitgliedern der Jugendgruppe Eisvogel grossen Spass. Zusammen mit den Erwachsenen aus den Natur- und Vogelschutzverein Winterthur Seen wird das Naturschutzgebiet im Sädelrain (Oberseen) „geputz“, d. h. das geschnittene Gras und das Laub wird zusammengerecht und auf grosse Haufen transportiert.
Aber warum denn diese ganze Arbeit? Hier in diesem lichten Waldstück wachsen ganz seltene Orchideen und Sträucher wie Elsbeerbaum, Purpurorchis, männliches Knabenkraut. Und man findet besondere Insekten, wie z. B. den Sandlaufkäfer. Damit diese Arten erhalten bleiben, dürfen sie nicht von Brombeeren überwuchert oder von Laub zugedeckt werden, sondern es soll Licht auf den Waldboden fallen.
Dies ist eine traditionelle Herbstarbeit im Programm der Jugendgruppe. An etwa acht Exkursionen im Jahr lernen naturinteressierte Kinder und Jugendliche viel über Tiere und Pflanzen in unserer Umgebung.





Sonntag, 17. September 2017

Thurauen vom Boot aus-10 Jahr Jubiläum


Am Samstagabend haben sieben Eisvögel mutig und gespannt in Andelfingen ein Gummiboot bestiegen, begleitet von Gabi, Patrick und Kathrin. Geführt werden wir von Reto von der Rhein Travel GmbH und Amber vom Naturschutzzentrum. Jeder trägt eine Schwimmweste und hält ein Paddel in der Hand.









So lassen wir uns bei Sonnenschein gemütlich auf der Thur treiben. Eine grosse Ruhe umgibt uns und bald schon können wir einen echten Eisvogel beobachten, wie er in hohem Tempo dem Ufer entlang fliegt. Ausser ein paar dumpfen Schüssen aus dem nahen Schiessstand hören wir nur das Wasser der Thur über die Steine rollen und ..., 


was krächzt da und fliegt in den Baum hinein? Ein grösserer Vogel mit einem leuchtenden weissen Bürzel: Der Eichelhäher. Und hoch am Himmel kreisen Rotmilane und ein kleinerer Greifvogel. Patrick erkennt ihn durch den Feldstecher: Ein Sperber mit den abgerundeten Flügeln. 


Die Zeit vergeht schnell mit Beobachten, zwischendurch rudern und einfach staunen: Schwalben flitzen übers Wasser, Enten und Graureiher fliegen vor uns her auf und Patrick macht uns auf den Flussuferläufer aufmerksam. Er gehört zur Familie der Schnepfen und hat einen auffallend weissen Bauch, der gut sichtbar ist im Flug übers Wasser.
 
 
Bald steuern wir den Eggrank an und machen einen Halt auf der grossen Kiesbank. Es ist Zeit für Znüni oder besser gesagt für das "Abendbrot" und beim Kauen hören wir etwas zur neueren Geschichte der Thur. Es ist die Rede von Überschwemmungen und Mückenplagen. Man dachte früher, eine Begradigung der Thur würde diese Probleme der Menschen in der Umgebung lösen. Man erfuhr, dass neue Probleme dazu kamen und eine grössere Überschwemmung gab es auch wieder. Die Erkenntnis wuchs, dass man der Thur die Möglichkeit geben sollte, wieder in ihren ursprünglichen Schlaufen zu fliessen. Kommt dann ein Hochwasser, so kann das Wasser zunächst in die umliegenden Wälder ablaufen und dort im Boden aufgesogen werden. 



Zudem sind die natürlichen Ufer für viele Tier wieder attraktiver: Z.B.Kiesbänke zum Brüten für den Flussregenpfeiffer oder zum Rasten für Zugvögel; hohe Sandufer, wo der Eisvogel seine Bruthöhle graben kann und Stellen, wo die Thur langsamer fliesst und Fische ableichen können. 

Nach dieser Pause steigen wir wieder ein und lassen uns weiter treiben oder paddeln mal wieder nach den Anweisungen von Reto. Wir passieren zwei Brücken, machen nochmals einen kurzen Halt und rudern schliesslich dem Rhein entgegen. Am Ufer sind immer wieder Spuren des Bibers zu entdecken, aber leider bekommen wir keinen zu Gesicht. Hin und wieder ist sogar das Quaken des Laubfroschs 




vom Ufer her zu hören. Unterdessen schieben sich dunkle Wolken über den Himmel, es beginnt zu tropfen, obwohl die Sonne noch leuchtet. Das sieht fantastisch aus! 

Leider wird der Regen stärker und schliesslich rudern wir so schnell es geht zur Anlegestelle beim Campingplatz. Durchnässt verlassen wir das Boot. Es ist dunkel geworden und wir freuen uns, dass wir im Ausstellungsraum des Naturzentrums unsere trockenen Kleider anziehen und den heissen Tee aus der Thermosflasche trinken können. Wieder einigermassen aufgewärmt reisen wir mit dem Bus zurück nach WinterTHUR. 
Im Kopf noch die tollen Bilder von der Schlauchboottour und all der entdeckten Tiere: Eisvogel, Eichelhäher, Krähen, Rotmilane, Sperber, Schwalben, Buntspecht, Graureiher, Silberreiher, Nachtreiher, Flussuferläufer, Flussregenpfeiffer, Grünschenkel, Bachstelze, Stockenten, Gänsesäger, Schwäne... Es war ein toller Ausflug, an den wir uns wohl noch lange erinnern werden!