Samstag, 3. Dezember 2011

Bastel-Höck in der Islerhütte

Gestern hat es seit über 40 Tage wieder mal geregnet, aber heute Samstag ist das Wetter trocken bei 5 Grad und gegen Mittag gibt es sogar ein wenig Sonne.

Beste Voraussetzungen um mit verschiedenen Gästen frohgemut zu Islerhütte hochzufahren. Einige haben beim Pedalen doch recht zu schnaufen.

Bei unserer Ankunft werden wir schon von Felix und den Pferden erwartet, die unseren Znüni, den Teig für das Schlangenbrot hertransportiert haben.

Da wir auch für die Bastelei, das Meisen-Manndli, Feuer benötigen, suchen alle mehr oder weniger erfolgreich Holz. Das ist zwar regennass, aber schon bald brennt das Feuer und die ersten können den Schmalz schmelzen und dann das Vogelfutter beizumischen. Sobald das Gemisch nach einiger Abkühlzeit nicht mehr flüssig ist, wird es in die vorbereiteten Kartonringe eingefüllt.
Die schmierigen Hände waschen wir auf indianische Art : mit Sand, dann mit Tannadeln und am Schluss mit feuchtem Moos.
Die Arme für das Manndli aus kleinen Zweigen zusammengesucht sind schnell bereit. Mit viel Kreativität entstehen aus Äpfeln die unterschiedlichsten Köpfe.
Der Punsch ist heiss und schon bald knabbern alle am Schlangenbrot, das mit einer kleinen Toblerone versüsst wird.
Nun läuft die Zeit schnell und es gilt noch alles mit Blumendraht zusammenzubauen, dazu braucht es auch den Kopfbohrer und trotzdem will sich der Draht nicht immer richtig durch den Kopf schieben lassen. Aber es hat ja genügend Hände zum Helfen.

Unser letzter Eisvogel-Anlass in diesem Jahr findert seinen Abschluss mit einer angenehmen Rückfahrt bergab.

Das Leiterteam wünscht allen eine besinnliche Adventszeit, schöne Weihnachten und ein gutes Neues Jahr.

Das Pogramm für 2012 ist schon festgelegt und wird rechtzeitig versandt.
In diesem Sinne: bis im Januar.


Samstag, 29. Oktober 2011

Auf Besuch bei den Bibern an der Thur

Heute treffen wir uns bei grauem Wetter schon früh um 07:20 beim Bahnhof Seen. Viele Eisvögel haben das Angebot angenommen und interessierte Kolleginnen und Kollegen oder auch Geschwister zur Exkursion an den Rhein mitgebracht.

Via Hauptbahnhof mit der S26 geht es dann mit dem Postauto 670 nach Flaach, genauer gesagt bis zur Haltestelle Rüdlingen Brückenwaage wo uns Andreas vom Naturzentrum Thurauen erwartet.


Zuerst führt uns der Weg an den alten Rhein. Es braucht aber scharfe Augen und eine gute Vorstellungskraft um den spiegel im dichten Nebel, der über dem Fluss hängt zu sehen.


Wir lernen vieles über das Tier Biber und seine Lebensweise.

Nun wissen wir

  • er ist 130cm lang, davon 30cm unbehaarter, flacher Schwanz
  • wiegt ca. 30kg
  • erreicht ein Alter von 10-15Jahren
  • lebt zusammen mit den Kindern von zwei Jahren, d.h. ca. 8 Biber leben zusammen
  • wohnt im Biberbau, den er selbst in den Abhang gräbt und wo notwendig mit Ästen verstärkt
  • staut Bäche und Flussarme, damit der Eingang zur Wohnhöhle immer unter der Wasseroberfläche liegt
  • er nagt in 3Std einen Baum um
  • er ist Vegetarier, frisst also kein Fleisch und kein Fisch
  • schwimmt sehr wendig und geschickt, besowegt sich an Land aber tollpatschig.











so gross ist der Biber


















und das Fell so fein wie......












mit Grannenhaaren und dichtem Pelz darunter


Die nächste Aufgabe besteht darin Gegenstände aus der Natur zu suchen, die die Farbe des Bibers haben, aussehen wie ein Biberauge, scharf sind wie Biberzähne, beschaffen sind wie das Biberfell oder wie der Biberschwanz.
Die gesammelten Gegenstände dürfen wir auf einem Tuch ausstellen und unser Führer Andreas bespricht diese und gibt uns interessante Einblicke in die Lebensweise des Bibers.













Von den riesigen Nagezähnen....
















entstehen die Muster auf dem Baumstamm



















Hier die Biberstrasse in den Rhein


Einen Biber können wir leider nicht beobachten, da die Sicht schlecht ist und Biber am besten am Morgen früh oder am Abend spät gesehen werden können.





Hier trotzdem ein Bild.

Zum Aufwärmen kommt die Staffette sehr gelegen wo es darum geht, diejenigen ausgelegten Karten zu holen, die das passende Biberfutter darstellen. Also KEINE Fische oder Frösche sammeln!!
Nach dem Znüni geht es Richtung Rüdlinger Brücke an der Biberburg (im Nebel) vorbei und dann durch den Biberwald. Hier sehen wir nicht nur von ganz nahe die Arbeit der Biber anhand von gefällten oder angenagten Bäumen. Wir sehen auch die Biberwege zum Wasser und können an der mitgebrachten Dose den Duft des Bibersekretes, des Bibergeils, erschnuppern.








Die Expertinnen studieren die Nagespuren

Unterwegs wird von den Eisvögeln sogar noch eine tote Bisamratte aus dem Rhein gefischt, was unseren Andreas ziemlich schockiert. Wir können aber sehen, anders als der Biber hat sie keine Schwimmflossen an den Hinterbeinen und der Schwanz ist auch nackt aber im Querschnitt rund und nicht flach. Zudem ist die Ratte nur 50cm lang und somit viel kleiner als ein erwachsener Biber.

Rechtzeitig treffen wir beim Rüdlinger Gemeindhaus ein wo wir uns von Andreas mit Dank für die interessante Führung verabschieden um dann mit dem Postauto zurück zu fahren.

Erst in Winterthur können wir den Nebel hinter uns lassen und ein spannender und lustiger Vormittag findet sein Ende..

Samstag, 10. September 2011

Naturspiele auf dem Eschenberg

Wir treffen uns mit dem Velo bei der Tamoil Tankstelle um zu unserem Weiher im Eschenbergwald zu fahren. Das Wetter ist zuerst noch frisch aber sonnig.
 
Das Spiel ‚Baumdetektiv’ begeistert alle, denn es zeigt uns ganz neue und überraschende Erfahrungen. Wie fühlt es sich, mit verbundenen Augen zu einem Baum geführt zu werden, wie kann ich diesen mit den blossen Händen kennen lernen und wie finde ich ihn dann nachher ohne Augenbinde wieder?
Der Weg wird von den meisten Geführten ganz anders wahrgenommen als er wirklich ist, z.B. steiler, länger, mit grösseren Hindernissen. Ist der Baum dann mal wiedergefunden, kann er von allen ganz sicher wieder als der richtige erkannt werden. Auch für den Führenden, der ja sieht, ergeben sich spannende Aufgaben. Wie kann ich den Blinden sicher führen, wo gehen wir auf dem Hin- und Rückweg durch und zu welchem Baum will ich ihn führen?
Mit wechselnden Rollen und grosser Freude werden mehrere Runden gespielt.



Alsdann ist der Feldstecher gefragt, um Spechtbäume zu finden. Diese dürfen wir für den Förster markieren und in seinen Plan einzeichnen. Herr Menzi, der Förster, lässt diese Bäume dann, falls möglich, beim Holzschlag stehen. Wir können doch einige geeignete Bäume mit dem Band markieren und sind nun gespannt, welche Bäume dann stehen bleiben. Dies können wir vielleicht mal im nächsten Jahr kontrollieren.







Nach dem Znüni bei den Bänken oberhalb des Weihers haben wir noch kurz Zeit die Zu- und Abflüsse der Weiher zu kontrollieren und diese frei zu machen. Einen Sommerflieder, der hier im Wald nichts zu suchen hat, können wir leider nicht vollständig ausreissen, schneiden ihn aber stark zurück.
Schon gilt es zusammen zu räumen um rechtzeitig zurück zu sein und schnell fahren wir bergab zurück.

Samstag, 25. Juni 2011

Frühexkursion auf den Sessel

An diesem Morgen gilt es früh aufzustehen - schon um 5.30 Uhr treffen wir uns bei "unserer" Tankstelle an der Tösstalstrasse!

Einige tapfere Frühaufsteher haben den Weg aus dem warmen Nest gefunden und sind bereit, auf einer Wanderung vom Ganzenbühl über den Seemer Buck auf den Aussichtspunkt Sessel bei Iberg mehr über das Leben unserer Vögel im Sommer zu erfahren.
 
Die Sonne ist zum Glück mit uns aufgestanden und hat schon längst alle Vögel aus den Federn geholt - beim Kiesplatz unterhalb des Ganzenbühls lauschen wir darum aufmerksam, was man am Samstagmorgen in Seen so alles hören kann.
 
Morgenstimmung beim Ganzenbühl. Die vielen unterschiedlichen Geräusche lassen sich auf dem Foto leider nicht darstellen... 
Was uns allen auffällt, ist der Lärm, den wir Menschen machen: Autos, Flugzeuge, Kirchenglocken, Fussschritte, ... Daneben gehen die Vogelstimmen fast unter, doch einige Arten können wir dennoch ausmachen: von der Siedlung her hören wir Amsel und Hausrotschwanz singen, und aus den Büschen erklingt der Gesang der Mönchsgrasmücke und der verliebten Goldammer ("wie-wie-wie-hab-ich-dich-liiiiiieeeeeeeb").

Nach diesem Lauscherlebnis wartet die erste, einfache Aufgabe auf uns: Beat, unser neuer Jugendgruppenleiter, lässt uns Zettel ziehen, auf denen der Kopf eines Singvogels zu sehen ist. Es sind verschiedene Arten auf den Zetteln, und die meisten anderen Kinder haben eine andere Art. Welche Art man gezogen hat, bleibt aber vorerst noch ein Geheimnis!

Lüften dürfen wir dieses Geheimnis erst bei der nächsten Aufgabe:vor uns liegen kleine Puzzle-Teile, die - wenn sie richtig geordnet und richtig hingelegt werden - Bilder von unseren Arten auf den Zetteln zeigen. Nun heisst es also, die passenden Teile zu finden, welche zusammengesetzt "unseren" Vogel ergeben. Das Wühlen beginnt...

 
Welches Puzzleteil gehört wohl zu "deiner" Art?
Wir sind auf der richtigen Spur und langsam lassen sich die ersten Vögel erahnen:

Hm, diesen Kerl auf dem Bild unten kennen wir doch schon von unserer Exkursion aus dem Sihlwald... Er klebte Hacki immer die Höhlen zu!

"Kleben" war das richtige Stichwort: hier setzt Noah den Kleiber zusammen!

Schon fast fertig ist die Singdrossel.

Puh - das wäre mal geschafft. Wir bestimmen die Arten gemeinsam, indem wir die Puzzles genau anschauen. Wir sehen einen Buchfink, einen Zaunkönig, eine Singdrossel, einen Kleiber und einen Zilpzalp.





Gabi wartet mit einem winzig kleinen Lautsprecher schon mit der nächsten Aufgabe: nun sollen wir die Bilder Gesängen zuordnen, die vom iPod erklingen. Nach ein paar Anläufen haben wir alle Arten beieinander:

- den Zilpzalp, der seinen Namen singt,
- die Singdrossel, die immer alles mindest zweimal wiederholt,
- den trillernden Zaunkönig,
- den Schreihals namens Kleiber
- den uns allen aus Pärken und Gärten bekannten Buchfink.

Nun wissen wir also, wie "unsere" Arten aussehen und wie sie singen - das lassen wir uns von Gabi natürlich auch auf unserem Zettel mit Punkten bestätigen!

Jetzt weiss jeder, wie seine Art "als Ganzes" ausschaut und wie ihr Gesang ist.
Auf dem Weg Richtung Seemer Buck versuchen wir, die Arten auch live zu finden. Ausser dem Kleiber hören wir auch tatsächlich alle!

Als es nach dem Seemer Buck im Wald bergauf Richtung Sessel geht, müssen wir nun noch herausfinden, wo "unsere" Art brütet. Hoch oben in den Wipfeln, in einer Höhle oder doch lieber fast am Boden?

Nachdem alle ihre "Stockwerke" bezogen haben, geht es an den Nestbau: welche Dinge braucht man dazu, und wie macht man so ein Nest überhaupt genau?
Wir strömen aus und suchen je nach Art unterschiedliche Pflanzen und Moose, mit denen wir unser Nest bauen und auspolstern können.

Die allerletzte Aufgabe bringt uns dann noch ausser Atem: logischweise sitzen in unseren Nestern nun kleine Junge, die jede Menge Essen brauchen, um im kurzen Sommer schnell gross zu werden. Darum müssen die Eltern in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Essen suchen - anstatt Insekten nehmen wir Tannzapfen. Wer schafft es, in vier Minuten am meisten Tannzapfen zu finden?

Alle Eltern schlagen sich gut und unsere Jungen bekommen genügen zu essen.

Von diesen Strapazen und dem Reden von Essen meldet sich auch bei uns der Hunger, und wir sind froh, als wir nach 8 Uhr den schönen Aussichtspunkt Sessel oberhalb von Iberg erreichen.

Neben dem tollen Ausblick auf die Kyburg und in die Voralpen geniessen wir auch einen feinen Cervelat, den wir am Feuer zubereiten.

Das wohlverdiente warme Frühstück am Feuer.
Ausblick ins Tösstal, in der Ferne die Voralpen.
Zum Abschluss gibt es noch Kuchen - einerseits ist dies unsere letzte Exkursion vor den Sommerferien, andererseits ist es die vorerst letzte Exkursion mit Patrick, der für sein Studium ein Jahr lang hoch in den Norden nach Oslo in Norwegen geht.

Nun wünschen wir euch tolle Sommerferien, in denen ihr vielleicht auch die eine oder andere schöne Beobachtung draussen in der Natur machen könnt!

Wir sehen uns am 10. September wieder. Dann machen wir verschiedene lustige Spiele im Eschenbergwald. 

Bis dann!

Samstag, 21. Mai 2011

SVS-Jugendplauschtag im Sihlwald

An diesem warmen Samstag haben wir zusammen mit vielen anderen Jugendlichen aus der ganzen Deutschschweiz im Sihlwald hinter Zürich dem Schwarzspecht Hacki aus der Patsche geholfen. Der arme Kerl hatte keine gute Wohnung mehr, da es nur wenige geeignete Brutbäume gibt und ihm der Kleiber seine Bruthöhlen stibitzte, indem er den Eingang verkleinerte. Daneben mussten wir Hacki auch zeigen, wie man sich für eine nette Schwarzspechtdame schick macht.

Wir haben darum...

- gute Brutbäume mit Kreide markiert,
- dem Kleiber mittels Morsezeichen gesagt, er soll seine Streiche bitten sein lassen,
- den Förstern in unserer Region einen Brief geschrieben und sie gebeten, grosse Bäume mit freiem Anflug für Hacki und seine Kollegen stehen zu lassen,
- und Hacki mit einer grossen "Zeichnung" mit Sachen aus der Natur gezeigt, wie man das Herz von Frau Hacki gewinnen kann.

Daneben standen natürlich auch Bräteln, Baden und Staumauern-Bauen in der Sihl sowie tolle Geschicklichkeitsspiele auf dem Programm. Zwischendurch besuchten wir auch Otter und Biber, die in einer schönen Anlage ganz in der Nähe wohnen.

Wir haben viel darüber gelernt, was ein Schwarzspecht alles braucht, damit es ihm im Wald gut geht.  Mit der Sihl hatten wir auch einen tollen Spielplatz, an dem wir uns gut verweilen konnten.

Am späten Nachmittag ging es mit der Sihltalbahn und der S12 zurück nach Winterthur.

Samstag, 2. April 2011

Besuch der Greifvogelstation in Berg am Irchel

An diesem sonnigen Frühlingstag reisen wir mit Zug und Postauto nach Berg am Irchel, wo die Stiftung Paneco eine Pflegestation für verletzte, geschwächte und junge Greifvögel unterhält.

An der Postautohaltestelle werden wir von Herrn Lischke und seiner Assistentin abgeholt. An einem kleinen Schloss und dem Horst eines Rotmilans vorbei komen wir zur Station, die auf dem Gelände eines alten Guthofes liegt.

Auf der Aussenseite der Station sehen wir die alten Boxen für Greifvögel, die gut nach aussen abgeschirmt sind. Herr Lischke erklärt uns, dass für die geschwächten Greifvögel absolute Ruhe sehr wichtig ist, damit sie schnell wieder gesund werden. Darum versucht man, mit dem Sichtschutz Störungen und Lärm von Bussard & Co. fernzuhalten. Die Boxen sind allerdings sehr klein und veraltet und man kann darin keine Greifvögel mehr unterbringen. Darum werden die Boxen bald durch grössere ersetzt.

Herr Lischke erklärt uns Sinn und Zweck des Sichtschutzes.
In der warmen Stube erfahren wir dann Interessantes aus dem Leben der Greifvögel und Eulen und wir lernen auch etwas über die Bestimmung der verschiedenen Arten sowie deren Lebensweise: woran erkennt man den Turmfalken? Welche Flügelform hat der Sperber, und warum? Was frisst der Baumfalke am liebsten? Wo brütet die Schleiereule?

In der Stube; auf dem Tisch verschiedene ausgestopfte Greifvögel und Eulen.
An schönen Präparaten (ausgestopften Tieren) können wir das Aussehen der verschiedenen Greifvögel und Eulen studieren.

Porträt einer Schleiereule.


Ein Habicht. Diesem Schnabel möchte ich nicht zu nahe kommen...
Weiter erfahren wir auch, wie es Greifvögel und Eulen überhaupt in die Luft schaffen und warum sie so erfolgreiche Jäger sind. Dank eines superleichten Skeletts mit praktisch hohlen Knochen und starken Flügeln  gelingt es den Vögeln, die Schwerkraft zu überwinden. Wie ein solches Skelett genau ausschaut, können wir an diesem Präparat sehen:

Dank ihrem feinen Körperbau und ihrem geringen Gewicht gelingt den Vögeln, was wir Menschen nicht schaffen: Fliegen!
Viele Greifvögel und Eulen ernähren sich zwar wie andere Vögel von Insekten und Regenwürmern, doch es darf gerne auch eine fette Maus oder ein leckerer Singvogel sein. Um diese flinken Tiere zu fangen, haben die Vögel verschiedene Strategien entwickelt, dank denen sie oft erfolgreich sind. Der Sperber etwa überrascht seine Beute meistens aus dem Hinterhalt, so dass die Meise oder der Fink richtiggehend überrumpelt wird. Der Wanderfalke setzt eher auf Geschwindigkeit und steht darum auch im Guinness-Buch der Rekorde als schnellstes Tier der Erde: bis zu 300km/h erreicht er im Sturzflug! Die Schleiereule wiederum ist zwar nicht besonders schnell, dafür aber lautlos: das Schlagen ihrer Flügel erzeugt überhaupt keinen Lärm und da sie meistens in der Nacht unterwegs ist, haben es die Mäuse schwer, sie genug früh zu bemerken.
Und natürlich haben die meisten dieser Jäger auch sehr kräftige Klauen mit scharfen Krallen, wie wir es an diesem Uhufuss sehen können:

Mit diesen kräftigen Klauen erlegt der Uhu seine Beute.
Nach all diesen Informationen zeigt uns Herr Lischke noch die Küche und den "Operationstisch" der Station, wo die Nahrung für die verletzten Greifvögel zubereitet wird und die "Insassen" medizinisch versorgt werden, wenn zum Beispiel ein Verband ausgewechselt werden muss. Hier sieht es aus wie in einem Spital - schliesslich sollen die Greifvögel möglichst schnell wieder gesund werden!
Im "Operationssaal" der Station.
 Nun sind wir nach diesem Rundgang natürlich gespannt, noch einen Gast auf der Station zu sehen. Da die meisten Pfleglinge noch nicht wirklich fit sind, dürfen wir der topmunteren Uhudame guten Tag sagen, die in Gefangenschaft gross gezogen wurde und nicht mehr ausgesetzt wird. "Topmunter" heisst bei Uhus bei Tageslicht aber nicht, dass sie ein grosse Show bieten würden, denn tagsüber ruhen Eulen bekanntermassen am liebsten. Auch wenn uns die Uhudame nur kritisch von ihrem Schlafplatz beäugt, ist der Anblick beeindruckend, denn Uhus sind die grössten Eulen der Welt und erreichen (je nach Region) ein Gewicht von bis 4 Kilogramm!

Zum Schluss dürfen wir noch bei der Uhudame vorbei schauen, die auf ihrem Lieblingsast sitzt und wohl einfach nur ihre Ruhe haben will :-).
 Mit diesen Eindrücken und viel neuem Wissen besteigen wir nach dem obligaten Gruppenfoto gegen Mittag das Postauto, das uns zurück nach Winterthur bringt.

Die Eisvögel hinter der Greifvogelstation in Berg am Irchel.

Samstag, 26. Februar 2011

Bei Wasseramsel und Eisvogel an der Töss

An diesem grauen Spätwintertag zieht es uns an die Töss bei Sennhof, wo wir die quirlige Wasseramsel und den schillerenden Eisvogel suchen gehen wollen.

Schon als wir bei der Kyburgbrücke ankommen, bietet sich uns die erste Überraschung: vier grosse weisse "Enten" mit grünen Köpfen fliegen pfeilschnell an uns vorbei. Es sind Gänsesäger, die hier an der Töss den Winter verbringen.

Unten am Fluss erzählen Gabi und Patrick etwas über das Aussehen, Verhalten, Stimme und die besonderen Fähigkeiten der Wasseramsel. Da der kleine Vogel sich wie ein menschlicher Taucher auch an die Bedingungen unter Wasser anpassen muss, vergleichen wir eine Taucherausrüstung mit dem Körper der Wasseramsel. Bald merken wir, dass die Wasseramsel dem Menschen haushoch überlegen ist:

Anstatt mühsam eine Taucherbrille mitzuschleppen, hat die Wasseramsel durchsichtige Augenklappen, mit denen die Augen vor Wasser geschützt sind und sie ihre Beute doch gut sehen kann. Einen Taucheranzug braucht sie auch nicht kaufen, da sie ein besonders dichtes Gefieder und zudem eine grosse Fettdrüse hat. Daher kann sie sich besonders gut einfetten und eine Art Imprägnierspray auftragen. So perlt das Wasser einfach von ihren Federn ab und sie muss nicht frieren. Wenn ein menschlicher Taucher tief nach unten will, muss er Bleigewichte mitnehmen, weil es ihn sonst immer wieder nach oben treiben würde. Das wäre der Wasseramsel zu kompliziert: sie hat an der Stelle von Bleigewichten besonders schwere Knochen.

Plötzlich hören wir die Wasseramsel in der Nähe und können sie gleich darauf auf einem Stein durchs Fernrohr oder den Feldstecher bewundern: besonders fällt uns der weisse Latz auf der Brust auf, der richtig leuchtet. Kugelrund sitzt der Vogel da und zeigt zwischendurch auch seine durchsichtigen "Augenklappen".

Danach beschäftigen wir uns mit der Nahrung der Wasseramsel: was sie wohl im Wasser sucht? Mit Gefässen und Becherlupen bewaffnet begeben wir uns auf die Jagd in die Töss. Wir drehen verschiedene Steine, nehmen sie aus dem Wasser und schauen, was darunter ist.


Spannend - das müssen wir uns genauer anschauen! Wir hieven verschiedene Wasserinsekten in unsere Becherlupen und schauen sie ganz genau an:


In den Becherlupen sehen wir allerlei seltsame Kreaturen. Die meisten sehen fast ein bisschen unheimlich aus, doch der Wasseramsel schmecken genau diese kleinen Unterwasserungeheuer am besten!
Ein unheimliches"Wasserskorpion" für die einen - ein Leckerbissen für die Wasseramsel.
Andere Tiere sind hingegen weniger unheimlich. Die kleinen Köcherfliegenlarven haben einen zarten und verletzlichen Körper, den sie mit einem selbstgebautem Gehäuse aus Stein schützen. Auf dem Bild unten siehst du drei solcher Röhrenhäuser:

Drei Köcherfliegenlarven und ihre Häuser - zu diesem Snack würde die Wasseramsel auch nicht nein sagen!
Die Nahrungssuche im kalten Wasser und der Wind sind nicht besonders gemütlich, und langsam frieren wir. Zeit also für etwas Bewegung!
Wie wir vorhin gehört haben, verteidigt die Wasseramsel ihren Abschnitt am Fluss gegen andere Wasseramseln - fremde Fötzel sieht sie gar nicht gern, erst recht nicht, wenn die ihr die leckeren Köcherfliegenlarven wegfuttern! In diesem Fangis teilen sich sechs Wasseramseln ein Revier, welches sie gegen die anderen sechs Wasseramseln vom anderen Revier verteidigen, wenn sich diese wagen, in ihr Gebiet einzudringen und ihre Nahrung (in unserem Fall Salzfischli :-)) zu stibitzen.
Wie ihr seht, haben es die sechs Wasseramseln im Vordergrund wieder einmal zu weit getrieben und werden nun von den anderen verfolgt. Rennt so schnell ihr könnt!

Die Nahrungsdiebe auf der Flucht vor ihren Nachbarn.
Puuh, endlich wieder warm! Nun ist es Zeit für einen richtigen Z'Nüni (dieses Mal ohne Wasserinsekten ;-)). Während wir uns unseren Proviant schmecken lassen, hören wir den schrillen Ruf des Eisvogels - leider bekommen wir ihn aber nicht zu Gesicht.

Zumindest auf Bildern können wir den Eisvogel aber nach dem Z'Nüni anschauen - und sehen, wie er zum Beispiel senkrecht ins Wasser stürtzt und sich einen Fisch holt. Wenn sich der Fisch wehrt, kann der Eisvogel auch mal brutal werden und kurzen Prozess machen: ein, zwei heftige Schläge gegen einen Ast, und fertig ist das Fischmenu!

Im letzten Spiel des heutigen Morgens gilt es, die Superwasseramsel und den Supereisvogel zu küren: wer findet die beste Nahrung? wer den besten Lebensraum? und wer ist am besten an das Leben am und im Wasser angepasst?
In der Umgebung unseres Rastplatzes sind viele kleine Zettel in verschiedenen Farben verteilt, auf denen unterschiedliche Menus, Lebensräume und Tricks für das Überleben in der Natur stehen. Die Wasseramseln und Eisvögel strömen aus und versuchen, den richtigen Zettel für sich zu finden.

Was frisst die Wasseramsel am liebsten? Welche Einrichtung braucht der Eisvogel in seinem Lebensraum? Die fleissigen Wasseramseln und Eisvögel haben sich auf die Suche nach der perfekten Nahrung und dem besten Lebensraum gemacht und präsentieren nun ihre Vorschläge.
Die Aufgabe ist schwierig: so viele Zettel, und so viele ähnliche Vorschläge! Trotzdem finden einige Wasseramseln und einige Eisvögel die richtigen Zettel und dürfen sich nun Superwasseramsel und Supereisvogel nennen. Wir gratulieren :-)!

Nach diesem Spiel machen wir uns mit unseren Velos auf den Nachhauseweg zurück nach Seen.

Wir sehen uns am 2. April wieder. Dann besuchen wir eine Greifvogel-Pflegestation. Bis dann!

Samstag, 29. Januar 2011

Bastelmorgen in Rikon: erfolgreiches Nistkastenbauen für den Turmfalken

Der erste Anlass der Jugru Eisvogel im neuen Jahr führte uns für einmal nicht in die Natur hinaus, sondern in ein Werkzimmer im Tösstal.

Der Auftrag an die insgesamt zehn Eisvögel war klar: aus einer grossen Menge Bretter sollen neue Kinderstuben für den bedrohten Turmfalken entstehen. Der kleine Greifvogel hat in der Region Winterthur nämlich nur wenig Nistmöglichkeiten, weshalb man ihn bei uns nur selten antreffen kann.

Damit wir ihn schon möglichst bald einmal auf einer Exkursion oder einem Spaziergang in Seen zu Gesicht bekommen, galt es heute...

Löcher einzuzeichnen und zu bohren...

Nico und Andrea schreiten an der Bohrmaschine zu Werke.

die Kästen mit Winkeln stabil zu machen...

Thomas und Silvan geben dem Kasten die nötige Stabilität, indem sie die Winkel von Seiten- und Hinterwänden an das Dach bohren

und zu guter Letzt aus den einzelnen Teilen einen geräumigen Turmfalkenkasten zu zimmern:

Gabi und Lionel im Endspurt beim Zusammensetzen eines Kastens
Die Eisvögel leisteten einen super Einsatz und konnten am Schluss zufrieden vor acht (fast) bezugsbereiten Turmfalkenkästen posieren:


Nun brauchen die Kästen nur noch eine Lackierung und etwas Dachpappe als Schutz gegen unangenehmes Wetter. Die Kästen werden schon bald von Vorstandsmitgliedern des Natur- und Vogelschutzvereins Winterthur-Seen an passenden Orten (z.B. an Scheunen) in der Region Seen angebracht.

Wo die Kästen hinkommen, und ob sich auch schon die ersten Turmfalkenpaare für die neuen Wohnräume interessieren, erfahrt ihr auf diesem Blog - Reinschauen lohnt sich!

Freitag, 7. Januar 2011

Das neue Jahresprogramm ist da!

Auf www.naturschutzwinterthurseen.ch > Jugendgruppe > Jahresprogramm könnt ihr seit heute das neue Jahreprogramm 2011 einsehen.

Auch dieses Jahr stehen wieder spannende Anlässe an: wir besuchen eine Station, wo kranke Greifvögel gesund gepflegt werden, basteln Nistkästen für den Turmfalken und besuchen den Biber am Rhein.

Also: am besten gleich die Agenda oder den Familienplaner zücken und alle Daten eintragen!